(Online-) Marketing in China: CADENAS Niederlassung in Shanghai gibt Tipps

Erst auf den zweiten Blick zeigt sich das große Potenzial

Geschäftsführer der CADENAS Niederlassung in Shanghai - Yi Lan

Vor kurzem haben wir ein Interview mit der IHK Schwaben geführt. Der Leiter des Geschäftsfelds International, Axel Sir, konnte wichtige Tipps geben, was beim (Online-) Marketing in China beachtet werden soll. Nun haben wir den Geschäftsführer der CADENAS Niederlassung in Shanghai zu seinen Marketing Aktivitäten befragt.

Herr Lan, Sie sind Geschäftsführer der CADENAS China Ltd. in Shanghai. Wie sieht bei Ihnen das Marketing aus und was müssen Sie beachten?
Wir versuchen, alle unsere Werbeaktionen eher rational aufzubauen und weniger emotional, wie man es vielleicht aus Deutschland oder Europa gewöhnt ist. Natürlich konzentrieren wir uns in Flyern oder Broschüren meist auf ein einziges Thema und bringen diese mit klaren Argumenten unseren Kunden näher. Der vielleicht größte Unterschied ist aber die Bilderauswahl. Auch hier bemühen wir uns, zumeist neutrale Bilder und keine Fotos zu verwenden, die eventuell schockieren oder abschrecken könnten.

Sie nutzen für die Vermaktung von CAD Modellen die Social App WeChat. Warum?
Wir haben die Kollegen in Deutschland überzeugen können, dass ohne diese Social App keine sinnvolle Vermarktung von 3D CAD Modellen in China möglich ist. Schließlich ist WeChat hier weit verbreitet - aktuelle Zahlen sprechen von 650 Millionen Nutzern. Daher haben wir bereits im Oktober 2015 einen WeChat Kanal aufgebaut. Mit diesem konnte CADENAS seine Lösung und damit die zahlreichen Herstellerkataloge noch besser in China positionieren. CADENAS ist somit eines der ersten deutschen Unternehmen, das auf solch eine regionale Lösung baut. Und das zurecht, schließlich ist WeChat in China ein Muss.

Warum haben Ingenieure keine unternehmensbezogenen E-Mail Adressen, sondern nutzen ihre privaten QQ Adressen?
Manchmal können Mitarbeiter auch aus Sicherheits- oder Datenschutzgründen innerhalb des Unternehmens nicht auf das Internet zugreifen. Es existieren zwar E-Mail Adressen, aber die sind vor allem für die interne Verwendung gedacht, also für die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern. Wenn der Ingenieur 3D CAD Modelle aus dem Internet laden möchte, muss er seine private E-Mail Adresse dafür verwenden. Aufgrund der zahlreichen Möglichkeiten nutzen Ingenieure in China daher gerne den Dienst QQ. Dieser ist sehr praktisch, weil der Nutzer E-Mails versenden, empfangen und gleichzeitig über QQ chatten kann, also direkt mit seiner Kontaktliste in Verbindung treten kann.

Was raten Sie europäischen Unternehmen, wenn diese sehen, dass die Anzahl der Downloads aus China sehr hoch ist, die E-Mail Adressen aber auf den ersten Blick unbrauchbar erscheinen, weil sie eine Reihe von Zahlen beinhalten aber keine Namen?
Viele denken, dass diese E-Mail Adressen nicht hilfreich sind. Vielleicht ist zusätzlich auch noch das Onlineformular nicht vollständig oder unsauber ausgefüllt. Spätestens ab diesem Punkt, scheint der Aufwand zu groß und der Nutzen zu klein, als dass man die Adressen behalten will und sie werden gelöscht. Wir sprechen hier aber von zahlenden Kunden, auch wenn die E-Mail Adresse nicht der gewohnten Form entspricht. In China registriert man sich bei einem E-Mail Provider, wie QQ mit einer Handynummer – das ist ganz normal.
Man sollte sich klar machen: Hinter den Adressen stecken reale Menschen mit echten Potenzialen und mit Kundenwünschen. Es wäre von wirtschaftlichem Nachteil, diese Adressen ungenutzt zu lassen.

Herr Lan, wir danken Ihnen sehr für das Gespräch!

Haben Sie noch weitere Fragen zum Thema Marketing in China, zu WeChat oder zu chinesischen E-Mail Adressen? Dann kontaktieren Sie uns einfach unter Marketing@cadenas.de oder rufen Sie uns an unter der +49 821 258 580-0.

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