Hürden der Klassifikation
Klassifikation bedeutet viel Aufwand, aber mit welchem Ergebnis?
Hürde 1: Welches System ist das richtige?
Allgemein gültige Klassifikationssysteme, wie z.B. ECLASS oder ICS, eignen sich hervorragend für Standardkomponenten. In Bezug auf unternehmensspezifische Produkte sind sie meist nur unzureichend geeignet.
Eine weitere Hürde, an der bereits viele Unternehmen scheitern, ist die Frage, ob funktional (Bohren, Verbinden, Fräsen …) oder typenspezifisch (Schraube, Mutter …) klassifiziert werden soll. Eine funktionale Klassifikation käme dabei insbesondere unerfahrenen Berufseinsteigern zu Gute.
Hürde 2: Aufwendiges manuelles Klassifizieren
Die korrekte, manuelle Zuordnung von Teilen in ein bestehendes Klassifikationssystem ist mit einem sehr hohen Zeit- und Kostenaufwand verbunden. Darüber hinaus schleichen sich hier sehr leicht Fehler ein.
Hürde 3: Geringe Übereinstimmung der Anwender & Sprachbarriere
Viele scheitern bereits bei der Definition des richtigen Klassifikationssystems, einige Unternehmen schaffen es noch bis zum eigentlichen Klassifizieren der Teilestammdaten. Jedoch spätestens hier wird deutlich, warum nur sehr wenige Unternehmen einen 100 % korrekt klassifizierten Teilestamm vorweisen können: Unterschiedliche Mitarbeiter haben eine subjektive Wahrnehmung darüber, wie ein Teil korrekt zu klassifizieren ist. Laut Expertenschätzungen liegt die Übereinstimmungsrate bei der Klassifikation einer Komponente durch drei unterschiedliche Mitarbeiter bei etwa 30 %.
Auch wenn sich die deutsche Sprache durch ihre Differenziertheit sehr gut für die Klassifikation eignet, gibt es eine Vielzahl an technischen Begriffen, bei denen in anderen Sprachen gar nicht unterschieden werden kann. Das erschwert die korrekte Klassifizierung von Komponenten, wenn Mehrsprachigkeit im Unternehmen unumgänglich ist.