Weltnormentag 2021 – Standards als Turbo für Innovation
Wie Normen die Verbreitung und Akzeptanz für neue Technologien wie der Elektromobilität steigern können
Seit 1970 wird am 14. Oktober der Weltnormentag gefeiert. Im Jahr 1946 trafen sich an diesem Tag die Vertreter nationaler Normungsorganisationen aus 25 Ländern in London. Aus ihrem Beschluss der Gründung einer internationalen Organisation zur Erleichterung der Standardisierung erwuchs ein Jahr später die ISO, die seitdem einheitliche Standards für technische Spezifikationen, Nomenklatura und Verfahren veröffentlicht, mit dem Ziel, durch Vertrauen den Handel zu vereinfachen und zu stärken.
Standardisierung treibt technische Innovationen voran
Wie wichtig die Normierungsarbeit ist, lässt sich am aktuellen Beispiel der Elektromobilität gut erkennen. Deren flächendeckende Einführung stellt eine besondere Herausforderung dar. Es bedarf eines internationalen Systemdenkens der beteiligten Domänen der Fahrzeugtechnik, der Elektrotechnik und Energietechnik sowie der Informations- und Kommunikationstechnik. Eine wichtige Hürde wurde mit der europaweiten Einigung auf einen standardisierten Ladestecker bereits genommen. Um für eine hohe Kompatibilität zu sorgen und somit die Ladeinfrastruktur effizienter ausbauen zu können, wurden der Typ-2-Stecker für reines AC-Laden sowie die CCS-Erweiterung für die Gleichstrom-Schnellladung im europäischen Raum eingeführt. Sie kommen mittlerweile in den meisten Elektroautos und öffentlichen Ladestationen zum Einsatz und können so beinahe jedes Elektroauto aufladen. Ein wichtiger Schritt für die Ausbreitung und Akzeptanz dieser wichtigen Technologie.
Weitere Schritte in der Standardisierung der Elektromobilität notwendig
Um das angedachte Ziel der EU-Kommission, ab 2035 nur noch emissionsfreie Pkw neu zuzulassen, zu erreichen, besteht noch viel Handlungsbedarf, u. a. bei der Festlegung der Schnittstellen zwischen den verschiedenen Systemen. Zum Schutz vor Netzüberlastungen müssen Ladeinfrastruktur, Fahrzeuge und Stromnetz permanent miteinander kommunizieren, um den Leistungsbedarf intelligent verteilen und Verfügbarkeiten anzeigen zu können. Auch dazu braucht es offene und standardisierte Schnittstellen, die den anbieterunabhängigen Datenaustausch ermöglichen. Der Informationsaustausch zwischen Ladesäule und Abrechnungssystemen ist ebenso noch nicht standardisiert. Da viele der Ladestationen von lokalen Stromanbietern betrieben werden, gibt es aktuell noch verschiedene Tarife und Bezahlsysteme, was die Benutzung für die Anwender verkompliziert. Auch dazu braucht es eine Reihe an international geltenden Normen und Standards.
Wie der Fall der E-Mobilität zeigt, können internationale Normen und Standards im Allgemeinen die Interoperabilität der beteiligten Branchen und Systeme fördern, Entwicklungsprozesse beschleunigen und gleichzeitig ein hohes Qualitätsniveau sichern. Für die Anwender sorgt dies für eine sichere, komfortable und vor allem uneingeschränkte Nutzung, was wiederum die breite Akzeptanz für neue Technologien steigert. Aus Investorensicht bieten Normen zudem eine hohe Sicherheit für Investitionen.
Genormte Bauteile als Wettbewerbsvorteil für Industrieunternehmen
Generell haben Normen und Standards im Engineering bzw. in der Produktentwicklung während der Konstruktion eine wichtige Bedeutung in Bezug auf gesetzliche Vorgaben und Wirtschaftlichkeit. Genormte Bauteile sind nicht nur wesentlich günstiger als selbstgefertigte Eigenteile, sie sind auch jederzeit und unkompliziert verfügbar. Deshalb ist es für Ingenieure ein entscheidender Wettbewerbsvorteil, die Normteildichte zu erhöhen. Mit der Suchmaschine für technische Komponenten 3Dfindit.com sowie dem Strategischen Teilemanagement PARTsolutions von CADENAS lassen sich 3D CAD Kataloge nach Normen filtern, wenn die Hersteller diese Information im Katalog hinterlegt haben.
Eine Übersicht der verfügbaren Normen und Standards auf 3Dfindit.com.