Mit digitalen Zwillingen den Umsatz steigern
Interview mit CADENAS Geschäftsführer Jürgen Heimbach im Fachmagazin fluid
Digitale Produktdatenbanken der Komponentenhersteller können Anwendern helfen, ihre Time-to-Market zu verkürzen. Letztlich werde damit beiden Seiten geholfen, erklärt Jürgen Heimbach, Geschäftsführer der CADENAS GmbH, im Interview der Märzausgabe des Fachmagazins fluid vom Verlag moderne industrie:
- Was bedeutet die Digitalisierung für Entwicklungsprozesse?
Jürgen Heimbach: Weltweit ist Industry 4.0 bzw. die Digitalisierung der produzierenden Industrie ein wichtiges Thema. Die Begriffe „Digitale Revolution“, „Industry 4.0“ und „IoT“ sind in aller Munde. Als innovativer Softwarehersteller beschäftigt sich CADENAS bereits seit 2015 intensiv mit der Thematik und ist mit seinen innovativen Softwarelösungen Teil der digitalen Revolution. CADENAS geht gemeinsam mit seinen Kunden erfolgreich in Richtung Industry 4.0 und Internet of Things (IoT). Denn IoT und Industry 4.0 sind mehr als nur Buzzwords und flüchtige IT Trends oder eine Aufgabe für Informatiker. Industry 4.0 beginnt schon im Engineering und bei den Komponentenherstellern. - Was sind die Vorteile einer digitalen Produktdatenbank (für Kunden, Konstrukteure etc.)?
Heimbach: Je stärker einzelne Bauteile im Fertigungsprozess miteinander kommunizieren sollen, desto intelligenter müssen auch die digitalen Daten sein. Stichwort: Digitaler Zwilling. Wer wettbewerbsfähig bleiben und vom Potenzial digitaler Technologien profitieren möchte, sollte mit CADENAS aufrüsten. Mit diesen Softwarelösungen können Komponentenhersteller Industry 4.0 konkret anwenden und nutzen. Zum Beispiel werden intelligente Engineering Daten mit zusätzlichen Informationen, wie Kinematik, physikalische Grenzen, Beschleunigungsdaten etc. über einen Elektronischen Produktkatalog von CADENAS bereitgestellt, sodass sich die Time-to-Market für Konstrukteure deutlich verkürzt. Und in Verbindung mit dem Mechatronic Concept Designer (MCD) von Siemens PLM können technische Anlagen vor Inbetriebnahme virtuell getestet werden. Das spart Zeit, Budget und Ressourcen. - Was sind die ersten Schritte in eine digitale Produktdatenbank?
Heimbach: Für den Aufbau einer Produktdatenbank ist als Basis ein gut organisiertes Produktportfolio der Komponenten notwendig. Wichtige Engineering- und Procurement Informationen, zum Produkt, zu Lieferzeiten oder Zertifikaten, müssen gebündelt werden, da sie für den Aufbau einer hochwertigen Lösung unerlässlich sind. CADENAS bedeutet übersetzt Prozesskette auf Spanisch – genauso arbeiten wir auch: CADENAS steht Herstellern mit kompetenten Beraterteams zur Seite, um gemeinsam eine durchgängige Lösung zu erarbeiten und Kunden somit den bestmöglichen Service zu bieten. - Wann sollten sich Unternehmen mit so einem Projekt (Aufbau der digitalen Produktdatenbank) befassen?
Heimbach: Je früher, desto besser. Oftmals legen Marketing- und Vertriebsbereiche in kleinen, mittleren und auch großen Unternehmen ihr Hauptaugenmerk auf Messen. Das ist grundsätzlich nicht falsch aber Unternehmen unterschätzen dabei, dass die Entscheidung, ob und wie ein Produkt eingesetzt werden soll, zumeist schon im Engineering getroffen wird. Denn Ingenieure integrieren die Komponenten in der Produktentwicklung. Daher gilt: Werden schon während der Konstruktionsphase hochwertige Engineering Daten für Ingenieure zum Download bereitgestellt, ist die Kaufentscheidung so gut wie getroffen. Die Beschaffung erfolgt dann folgendermaßen: Von der digitalen Bibliothek geht das Kaufteil in das Engineering CAD System, ins PLM System und dann in Form einer Stückliste (BOM) in das Warenwirtschaftsystem (ERP/SAP). Danach löst der Einkauf die Bestellung aus. - Wie verändert eine digitale Produktdatenbank das eigene Geschäft?
Heimbach: Zahlreiche Kunden konnten mit unserer hochwertigen digitalen Lösung, die Industry 4.0 unterstützt, die Vermarktung ihrer Produkte optimieren und den Download von digitalen Daten um 500 % und mehr steigern. Rund um die Uhr und weltweit haben Ingenieure Zugriff auf hochwertige Komponentendaten. Die durchschnittliche Erfolgsrate zeigt: 87 % der heruntergeladenen Engineering Daten werden auch gekauft und der Umsatz dadurch maßgeblich gesteigert.
Das Interview mit Jürgen Heimbach finden Sie auch auf dem Fachportal fluid.de unter:
https://www.fluid.de/hydraulikgipfel/mit-digitalen-zwillingen-den-umsatz-steigern-114.html