5.12.11.3.4.1. Klassifikation: Connectors [Stecker] außer Frames

Die grundlegende Klassifikation der Anschlüsse verläuft bei Steckern im Wesentlichen analog zu allen anderen Bauteilen mit Anschlüssen (Terminals, Devices etc.). Das Resultat für das Teil Phoenix 1648173 ist in Abb. „Phoenix Contact: fertige Kontakte 1648173“ gezeigt. Wichtig bei allen Anschlüssen ist der eindeutige Identifier. In der rechten Abbildung ist ein typischer Datensatz für einen Anschluss gezeigt.

Labelsyntax ist "<Electrical Connection (=Klasse CNS_CP|4|3)> : <Merkmal Identifier>.

Phoenix Contact: fertige Kontakte 1648173

Phoenix Contact: fertige Kontakte 1648173

Die folgende Abbildung zeigt Klasse CNS_CP|4|3 (Electrical Connection) mit beispielhaft Merkmal Identifier im Dialog Klassenvariablen [Class variables].

Beispiel: Klasse "CNS_CP|4|3" ("Electrical Connection") - Merkmal "Identifier"

Beispiel: Klasse "CNS_CP|4|3" ("Electrical Connection") - Merkmal "Identifier"

5.12.11.3.4.1.1. Globale Kontaktausführung: Symbol MasterSymbol BlockSymbol (CNSELEK|4)

Die folgenden Abbildungen zeigen die Klasse Connector und die Merkmale Connector Symbol, Connector MasterSymbol und Connector BlockSymbol in den Dialogen Klassensystem bearbeiten [Edit class system] und Klassifizierung [Classification].

Connector Symbol | Connector MasterSymbol | Connector BlockSymbol

Connector Symbol | Connector MasterSymbol | Connector BlockSymbol

Klasse: CNSELEK|4 - Connector

Klasse: CNSELEK|4 - Connector

Die beiden folgenden Abbildungen zeigen die Klassifizierung des Symbols einmal auf globaler Ebene und einmal auf Anschlussebene. E3 würde eine Fehlermeldung ausgeben, wenn das Symbol nicht global klassifiziert wäre. Die Informationen auf Anschlussebene können von E3 nicht verarbeitet werden und werden ignoriert. Vorteil des Klassifizierens auf beiden Ebenen ist Flexibilität und Unabhängigkeit vom jeweiligen Zielsystem.

Global: Klasse CNSELEK|4 im Dialogfenster "Klassenvariablen [Class variables]"

Global: Klasse CNSELEK|4 im Dialogfenster "Klassenvariablen [Class variables]"

Anschlussebene: Klasse CNS_CP||4||3 für 10 Männchen und 1 PE-Anschluss im Dialogfenster "Klassenvariablen [Class variables]"

Anschlussebene: Klasse CNS_CP||4||3 für 10 Männchen und 1 PE-Anschluss im Dialogfenster "Klassenvariablen [Class variables]"

[Hinweis]Hinweis

Globale Kontaktausführung bedeutet im Kontext dieses Kapitels, dass das IEC-Symbol für männlich/weiblich (S00032/S00031) nicht nur auf Anschlusslevel gesetzt wird, sondern zusätzlich global über die Klasse CNSELEK|4. Dies dient als Fallback für ein Zielsystem wie E3, das z.B. bei Steckern ausschließlich die Symbole S00032 und S00031 erlaubt. Somit muss der Modelleur selbst die Entscheidung treffen, welches Steckersymbol für die Funktion des Bauteils global, angemessen gesetzt werden muss.

Ein häufiges Beispiel für diese Situation ist ein Stecker mit N Symbolen S00032 und 1 PE-Anschluss mit Symbol "S00017+RS00200".

Siehe hierzu folgende drei Bemerkungen:

Bemerkung 1:

Es handelt sich um einen rohen eCl@ss Advanced Import, der in dieser Form erfolgreich zum Beispiel nach Zuken exportiert werden kann. Streng genommen ist das System hier aber nicht vollständig klassifiziert, da in der rechten Abbildung (vgl. oben Abb. „Phoenix Contact: fertige Kontakte 1648173“) offensichtlich die IEC Symbolik auf Anschlusslevel fehlt. Hier kommt das Konzept des MasterSymbols zum Tragen.

Connector BlockSymbol - Connector Symbol - Connector MasterSymbol

Connector BlockSymbol - Connector Symbol - Connector MasterSymbol

Die Idee dahinter ist, dass Stecker im Wesentlichen aus identischen Anschlüssen aufgebaut sind. Somit reicht im Grunde die globale Aussage "dieses System hat N-mal (=Anschlussanzahl) Weibchen/Männchen".[54]

Dies wird in eCl@ss über die Kontaktausführung AAB754 (siehe Anhang zum Kapitel) bewerkstelligt:

Enumeration Type AAB754 definiert hier Anschlüsse vom Typ Stift (AAM113) (Männchen)

Enumeration Type AAB754 definiert hier Anschlüsse vom Typ Stift (AAM113) (Männchen)

Bemerkung 2: Globale Kontaktausführung in CNS Klassifikation -> CNSELEK|4

Diese globale Kontaktausführung wird im Rahmen des CNS-Klassifikationssystems in der Klasse CNSELEK|4 vermittelt. Dabei gibt es noch die Möglichkeit für Block- und Mastersymbol völlig eigene Symbole zu vergeben. Diese recht spezischen Konstrukte sind z.B. in Zuken definiert und dienen dazu, das Arbeiten mit Steckern zu vereinfachen. Im Rahmen der CNS-Klassifikation werden wir für Master- und Blocksymbol ausschließlich die Standardwerte aus der Abbildung verwenden. Diesen Schritt könnte auch das Interface selber vollziehen. Es ist aber sinnvoller diesen eventuell sogar redundanten Schritt dem Modelleur zu überlassen. Damit wird eine gewisse Explizitheit erreicht. (Da in gewissen Zielsystemen Block- und Mastersymbol für Stecker erzeugt werden, wird auf diese Weise dem Modelleur diese Tatsache bewusst gemacht.)

Klasse CNSELEK|4 und entsprechende Werte für eine männliche globale Kontaktausführung. Block- und Mastersymbol sind hier redundant (enthalten keine neue Information) und entstehen aus simplen String-Concatenations. Von dieser Klasse macht nur die Instanzierung einer einzigen Instanz Sinn. (Ansicht aus PARTdataManager Teileinformationen)

Klasse CNSELEK|4 und entsprechende Werte für eine männliche globale Kontaktausführung. Block- und Mastersymbol sind hier redundant (enthalten keine neue Information) und entstehen aus simplen String-Concatenations. Von dieser Klasse macht nur die Instanzierung einer einzigen Instanz Sinn. (Ansicht aus PARTdataManager Teileinformationen)

Bemerkung 3: Klassifikationsrichtlinie Kontaktausführung

Wir werden globale Kontaktausführungen über CNS-Klassifikation CNSELEK|4 unterstützten (soweit das sinnvoll erscheint). Im Grunde dient dies als Fallback für Zuken E3 und seine Beschränkungen. Unser Hauptaugenmerk liegt aber in der richtigen IEC Symbolik mit Funktionsgruppen etc. Dazu betrachten wir nochmal 1648173: Die Electrical Connection 6:1 fällt aus der Reihe. Es handelt sich um einen PE-Anschluss (Schutzleiter?), der sicher nicht durch die Aussage alle Anschlüsse sind S00032 korrekt beschrieben wird (das ist genau die Bedeutung der globalen Kontaktausführung im vorliegenden Fall). Wir müssen demnach die fehlenden Werte in Connection EclassSymbolMap (CNS_CP|4|3) nachtragen, was aber im Fall von Steckern sehr einfach ist (eine Unterstützung über einen Wizard ist angedacht).

Aus einem vollständig klassifiziertem Teil können wir ein Rezept ableiten (die folgende Betrachtung ist als Anleitung für vergleichbare Probleme zu sehen, die dann selbständig zu lösen sind). In dem Teil hat die FUNCTION_GROUP ADN293 folgende Gestalt:

ADN293 für einen Stecker mit 11 Anschlüssen und 11 Funktionen; jedem Anschluss wird eine Funktion zugewiesen.

ADN293 für einen Stecker mit 11 Anschlüssen und 11 Funktionen; jedem Anschluss wird eine Funktion zugewiesen.

Expandierte, repräsentative Ansicht: Jeder der 10 Steckerkontakte bekommt S00032 zugewiesen, der PE Anschluss E00145.

Expandierte, repräsentative Ansicht: Jeder der 10 Steckerkontakte bekommt S00032 zugewiesen, der PE Anschluss E00145.

Aus der Zusammenfassung eCl@ss Daten in der folgenden Tabelle ergibt fast automatisch die Auszeichnungsweise (S00032 und E00145 haben jeweils gemäß der Symboldefinition nur einen Pin).

10 Männchen und 1 PE-Anschluss

10 Männchen und 1 PE-Anschluss

Symbol      ||     FunktionsNummer     ||     PinNummer in der Funktion 
S00032      ||           10            ||               1 
Anschluss Name IEC Symbol

Typ

  Connection EclassSymbolMap
1.1S00032ContactS00032||1||1
2.1S00032ContactS00032||2||1
3.1S00032ContactS00032||3||1
4.1S00032ContactS00032||4||1
5.1S00032ContactS00032||5||1
1.2S00032ContactS00032||6||1
2.2S00032ContactS00032||7||1
3.2S00032ContactS000 32||8||1
4.2S00032ContactS00032||9||1
5.2S00032ContactS00032||10||1
     
6.1 PE-TerminalE00145||11||1

[Hinweis]Hinweis

Wenn wir obige Tabelle betrachten, fällt auf, dass der Stecker mit 10 + 1 Anschlüssen modelliert ist, wobei der 11. Anschluss der typische PE-Fall ist und weder Männchen noch Weibchen ist. Ein Zielsystem wie E3 würde, wenn die globale CNSELEK|4 nicht gesetzt wäre, an dieser Art der Klassifizierung versagen. Es gibt aber durchaus ECAD-Systeme, die diese feinere Modellierung eines Steckers umsetzen können.

Daher lautet die Empfehlung: Global UND auf Anschlussebene klassifizieren!

Damit wird unsere Klassifikation unabhängig und flexibel.

Anhang 1

Die für uns hier relevanten Informationen zum Enumeration Type AAB754 sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst (eCl@ss Definition).

FT_ID VALUE_IDREF

Bedeutung

IEC Symbol (relevant)
AAB754AAL068Doppelkontakt 
AAB754BAA0201 Wechsler 
AAB754BAA0181 Schließer 
AAB754BAA0171 Öffner 
AAB754AAM109Koax 
AAB754BAA696kontaktlos 
AAB754BAA444Ethernet 
AAB754AAP213weiblichS00031
AAB754AAM108Hermaphrodit 
AAB754BAB264LWL 
AAB754AAK719männlichS00032
AAB754AAM113StiftS00032
AAB754 pneumatisch 
AAB754 BuchseS00031
AAB754 Folgekontakt 
AAB754 ohne Kontakte 

Enumeration Type AAB754 aus der eCl@ss 10.0 Definition

5.12.11.3.4.1.2. Connector Polarization und Connector Coding (CNSELEK|4)

In der Klasse Connector [CNSELEK|4] finden sich auch die beiden Merkmale Connector Polarization und Connector Coding. Sie unterstützen das schnelle Erkennen, welche Steckverbinder kompatibel sind und so eine fehlerfreie Paarung (männlich/weiblich).

Die Merkmale werden in PARTproject, im Dialog Class variables gesetzt. Der Eintrag kann in freier Form erfolgen, da hersteller- und bauteilabhängig eine große Bandbreite an Möglichkeiten besteht.

  • Connector Polarization: Polarisierung erfolgt beispielsweise durch die Form an sich oder durch Aussparungen und Codiernasen.

    Beispiel: Aussparung und Nase

    Beispiel: Aussparung und Nase

  • Connector Coding: Bei gleichen oder ähnlichen Steckern können beispielsweise durch einen Kodierstift bestimmte Paarungen unmöglich gemacht werden.

    Beispiel Kodierstift, der bestimmte Anschlussoptionen ausschließt

    Beispiel Kodierstift, der bestimmte Anschlussoptionen ausschließt

Beispiel mit Merkmal Connector Polarization: Der Wert wird über eine Tabellenvariable gesteuert.

Beispiel: PARTproject -> Class variables

Beispiel: PARTproject -> Class variables

Beispiel: Ergebnis in PARTdataManager

Beispiel: Ergebnis in PARTdataManager




[54] Bei rein globaler Klassifizierung wird die Anzahl der Anschlüsse auf CNS-Seite nicht sichtbar. Empfohlen ist aber, die Klassifizierung sowohl global wie auch auf Anschlussebene durchzuführen. Auf Anschlussebene ist die Anzahl der Anschlüsse zwar nicht explizit angegeben, sie wird aber ersichtlich an der Anzahl der entsprechenden Attribute "Identifier".)